Kaiserswerther Rätsel Teil 9

Warum soll eine Krankenschwester keinen Bubikopf tragen?

Was für eine merkwürdige Frage, werden Sie vielleicht zunächst denken. Tatsächlich hat diese Kurzhaarfrisur aus den 1920er Jahren zumindest nichts mit konfessionellen Schwestern zu tun, weil sie in diesen Kreisen schlicht verboten war. Noch 1931 ist im Verzeichnis der „Freien Hilfen“, also von angestellten Krankenschwestern der Kaiserswerther Diakonie zu lesen, dass eine Probeschwester zunächst angenommen, aufgrund ihrer neuen Frisur beim Dienstantritt aber abgewiesen wurde: „Wegen Bubikopf muss sie warten“. Wohl solange, bis die Haare wieder eine schickliche Länge erreicht hätten und zu einem Knoten gebunden unter der Haube getragen werden konnten.
Andere Mutterhäuser handhabten dies ähnlich. In einer Bestimmung aus Bremen ist der Passus zu finden: „Junge Mädchen mit Bubikopf können nicht als Probeschwester aufgenommen werden.“

Woher stammte aber die Aversion gegen diese Frisur? Der Bubikopf wurde in Paris bereits
1906 vom polnisch stämmigen Friseur Antoni Cierplikowski als „Coupe à la Garçonne“ [=
Knabenschnitt] erfunden, nach dem Ersten Weltkrieg trat er seinen Zug um die Welt an…

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